Gebäude Nr. 75

 

 

Zweiter Pumpen-Keller am Hafen

 

Das Gebäude Nr. 75 ist der zweite Pumpen-Keller der Verladeanlage am Hafen in Bleckede. Dieser Bunker wurde ca. 1936 gebaut, zu einem Zeitpunkt als die Anlage im Ölhof durch mehrere Tank-Gruppen erweitert wurde.  Der Keller befindet sich ca. 100m südöstlich neben der ehemaligen Trafostation (Nr.74).

 

Bild 1: Lageskizze Ölanlage Hafen Bleckede, Stand 1945, Ölleitungen rot eingefärbt

 

Weitere gebäude in dieser Skizze sind:

Nr. 73 Pumpenbunker 1Nr. 74 Trafogebäude

 

 

Der Pumpenbunker diente der Verladung von Treibstoffen. Neben dem Transport mit der Eisenbahn, bildete die Elbe mit Binnenschiffen und Ölprahme den zweiten Verkehrsweg für den Ölhof.

 

Bild 2: Ehemaliger Pumpenbunker, 2007, Foto Bendler.

 

Der Fußboden im Bunker wurde mit Sand aufgefüllt. Die ursprüngliche Raumhöhe betrug 3,80m.

 

Bild 3: Rohrdurchführungen in der Wand des Pumpenbunkers, 2007, Foto Bendler.

 

An der Wand in Richtung Hafenbecken befinden sich drei Rohrdurchbrüche. Ein Durchbruch befindet sich fast ganz in der Raumecke und liegt ca. 40cm höher als die anderen beiden. Auf der Außenseite des Bunkers sind von den Rohrdurchbrüchen keine Spuren zu erkennen, da ab 1960 erhebliche Mengen Abraum die Böschung hinunter ins Hafenbecken gekippt wurden. Zwei weitere Rohrdurchbrüche liegen in der Wand und weisen in Richtung der Trafostation (Gebäude Nr. 74) bzw. zum Pumpenbunker I (Gebäude Nr. 73).

 

Bild 4: Rohrdurchführungen in der Wand des Pumpenbunkers, 2007, Foto Bendler.

 

Über die Durchführung und die Häufigkeit der Verladevorgänge an den Pumpanlagen im Hafen Bleckede besteht Unklarheit. Genaue Zahlen zur hier umgeschlagenen Ölmenge sind bisher nicht bekannt. Weiterhin muß Schweröl aufgrund seiner Zähigkeit vor dem Pumpvorgang erwärmt werden. Bisher konnten keine Spuren, die auf eine Kesselanlage am Hafen hindeuten, gefunden werden. Ebenso existieren keine Berichte von Zeitzeugen über die Verwendung von Barkassen mit Heizkesseln. (ähnlich bei den WIFO-Tanklagern in Hitzacker). Eine der beiden Ölleitungen, die von hier aus in das ca. 1,4 Km entfernte Tanklager führten, soll mit einer Spiralleitung umwickelt gewesen sein, durch welche Dampf geleitet wurde (vermutlich aus einem Kesselhaus im Öllager). Der einzige Hinweis auf einen Tankvorgang an diesem Bunker ist durch die Einblendung der Lageskizze in ein Luftbild entstanden. Das Luftbild stammt vom April 1945, wenige Tage vor dem Ende des Marinenachschublagers Ölhof Bleckede.

 

Bild 5: Montage, Zeichnung von 1950 mit Luftbild vom 07.04.1945, Pontons als „Ölsperre“ ungenutzt, Pfeil links oben

 

Weitere Gebäude in dieser Rubrik sind:

 

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