Gebäude Nr. 57

 

Pumpenhaus und Wasserwerk

 

 

Das Gebäude Nr.57, Pumpenhaus und Wasserwerk, gehört, neben dem Lagerschuppen Nr. 49  und dem Trafogebäude Nr. 74 am Hafen, zu den ältesten, noch vollständig erhaltenen Gebäuden der ehemaligen Öltank-Anlage in in Bleckede. Erbaut wurde das Pumpenhaus im Jahre 1917/18 im nördlichen Teil der Öltank-Anlage.  Der ursprünglich geplante Standort (gelb) für dieses Gebäude weicht vom tatsächlichen Standort (rot) um ca. 100m ab. Wie es zur Veränderung des Standortes kam ist ungeklärt. Die Tank-Gruppe I wurde in 1917/18 entsprechend dem Lageplan erstellt.

 

Bild 1: Gebäude Nr.57, geplanter Standort, Auszug aus dem Lageplan von 1917, Hauptstaatsarchiv Hannover, Hann 180, Lüneburg Acc. 3/015 Nr. 248.

 

Die Gebäude in der Skizze sind:  Nr. 49 Lagerschuppen I, Nr. 50 Wohnbaracke,  Nr. 51 Wohnbaracke,  Nr. 52 und Nr. 53  Rohr-Lagerschuppen I und II, Nr. 54 Lagerschuppen II,  Nr. 55 Schmiede, Tischlerei und Waschhaus, Nr. 56 Feuerwache, Tank-Gruppe II
Bild 1: Lageskizze Gebäude Nr. 57, Pumpenhaus und Wasserwerk, Stand 1945, Öl-Leitungen wurden rot, Wasserleitungen blau und Gleisanlagen grün markiert.

 

Weitere Gebäude in der Skizze sind:

 

      Nr. 49 Lagerschuppen INr. 50 Wohnbaracke,  Nr. 51 Wohnbaracke, Nr. 52 und Nr. 53  Rohr-Lagerschuppen I und II, Nr. 54 Lagerschuppen IINr. 55 Schmiede, Tischlerei und Waschhaus,  Nr. 56 FeuerwacheTank-Gruppe II   

 

Bild 2: Ausschnitt aus der Bauzeichnung des Kaiselichen Marinebauamtes zu Oldenburg vom 24. Februar 1918; Quelle: Landkreis Lüneburg, Archiv, 703,12.

 

Bild 3: Ausschnitt aus der Bauzeichnung des Kaiselichen Marinebauamtes zu Oldenburg vom 24. Februar 1918; Quelle: Landkreis Lüneburg, Archiv, 703,12.

 

Im Gebäude waren zwei Pumpen installiert, die aus Tiefbrunnen Wasser förderten. Den Brunnen fehlte allerdings die erforderliche Deckschicht, daher waren sie für die steigenden Ansprüche der Wasserversorgung (Trinkwasserqualität) ungeeignet. Die Wasserförderleistung reichte ab 1936 nicht mehr aus.
An der südostlichen Seite der Tankgruppe IV entstand eine weitere Station (Gebäude Nr.42) mit zwei Pumpen, die unterirdisch angelegt wurde. Insgesamt bestanden im Ölhof 15 Tiefbrunnen.

Das Wasser im Ölhof sehr eisenhaltig. Aus diesem Grund wurden zwei große Filteranlagen gebaut und wechselseitig betrieben. Eine Anlage befand sich hier im Wasserwerk. Die andere soll sich auf dem Gelände der heutigen Diensthundeschule Zoll/Bundespolizei befunden haben.

 

Bild 4: Rostige Überreste eines Hydranten in der Nähe von Tank Nr. 12, 2005, Foto Bendler.

 

Ein verrosteter Hydrant ist ein letztes Relikt der Löschwasserverteilung. Ein Netz aus Stahlrohren durchzog das gesamte Gelände. Bei Bauarbeiten zu einem Fahrradweg in der Breetzerstr. wurde ein Stück der Wasserleitung wieder ans Tageslicht gebracht.

 

Bild 5: Stahlrohr der Wasserleitung, Baustelle Breetzer Str. 2015, Foto Bendler.

 

Nach der Demontage aller technischen Anlagen im Ölhof 1946/47 blieb das Gebäude Nr. 57 erhalten und wurde als Wasserwerk für das Krankenhaus genutzt.  Nach 1948 wurden noch weitere Anlieger an die Wasserversorgung im Krankenhaus angeschlossen.
Das Wasserwerk arbeitete bis 1985. Von da ab wurde die Wasserversorgung durch den Wasserbeschaffungsverband Elbmarsch sichergestellt.

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Bild 6 : ehemaliges Wasserwerk, 2005, Foto Bendler.

 

Bild 7 : ehemaliges Wasserwerk, 2005, Foto Bendler.

 

Das Gebäude diente zwischenzeitlich als Werkstatt des Bauhofes der Stadt Bleckede. Heute befindet sich das ehemalige Wasserwerk in Privatbesitz und wurde zu einem Wohnhaus umgebaut.

Im July 2017 wurde ein Straßenschild an der Zufahrt in den Ölhof aufgestellt. Die Straße Ölhof in Bleckede beginnt an der Rober-Koch Str. und führt durch das ehemalige Tank-Lager bis zur Breetzer Str.

 

Bild 8: Einfahrt in die Straße Oelhof vor dem ehemaligen Wasserwerk 2017, Foto Bendler.

 

weitere Gebäude in dieser Rubrik sind:

 

 

 

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