Tank-Gruppe III

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Nach der Gebäudeliste von 1950 vom Staatshochbauamt Lüneburg, trugen die Tanks die Behältergruppe III die Nummern 13 bis 16. Diese Tank-Gruppe wurde im Anschluss an die Behälter der Gruppe II vermutlich von 1936 bis 1938 errichtet. Sie bestand aus vier Rundbehältern mit innenliegenden Stahlbehältern, die durch einen zentralen, begehbaren Rohr-Tunnel miteinander verbunden waren. In diesem Tunnel waren neben den Ölleitungen auch die elktischen Leitungen verlegt.

 

Bild 1: Lageskizze Tank-Gruppe III, Stand 1945, Öl-Leitungen wurden rot und Wasserleitungen blau markiert.

 

Das Konstruktionsprinziep dieser Anlage gleicht der Form eines Kleeblattes. Als Folge der Knappheit an Rohstoffen wurde eine Form mit kleinerer Oberfläche gewählt die, mit geringeren Mengen an Beton und Stahl, maximale Lagerkapazitäten ermöglichte. Der Durchmesser der Tanks betrug fast 50 m, die Höhe der Tanks betrug ca. 7 m. Daraus resultiert ein Fassungsvermögen von ca. 10 000 000 Litern pro Tank, so konnten pro Tank annähernd 10 000t Öl eingelagert werden.

Nachfolgend eine Planzkizze, die das Bauprinzip dieser Öl-Tanks zeigt. Die Zeichnung wurde 1939 in Bleckede für die geplante Tankanlage in Bremen Farge angefertigt.

 

Bild 2: Zeichnung eines Tanks der Ölanlage Bremen Farge 1939, Bildquelle: Dokumentations- und Gedenkstätte Geschichtslehrpfad Lagerstraße/U-Boot-Bunker Valentin e.V., Bremen.

 

Für weitere Informationen zum Tanklager Bremem-Farge bitte diesem Link folgen:  Geschichtslehrpfad Farge, Tanklager

Das Ausmaß der Rohstoffverknappung während der Bauzeit, ist daran zu ermessen, dass die Deckenstützen dieser Behältergruppe aus 68 Granitsäulen je Tank bestanden. (Es war vermultich einfacher Granitsäulen nach Bleckede zu verfrachten als geeignetes Eisen für den Betonbau zu beschaffen.)

 

Bild 3: Bau der Tank-Gruppe III, Aufnahmedatum unbekannt, Quelle: NARA, RG38, File A9-16, (70) HN, 924.

 

Die Behälter dieser Tank-Gruppe wurden nahezu ebenerdig errichtet und anschließend mit Boden abgedeckt. Dadurch entstand eine ausgeprägte Böschung, die auch auf den Luftbildern deutlich zu erkennen ist.  Das Bild 3 wurde bei den Bauarbeiten aus  westlicher Richtung aufgenommen. Die vier Rundtanks befinden sich in unterschiedlichen Bauphasen. Bei den Bauarbeiten kam es, bei einem der vier Tanks am 21. November 1937, zu einem Einsturz der Decke. Bei diesem Unfall wurde ein Arbeiter getötet. Detaillierte Informationen über den Hergang dieses Ereignisses sind bisher nicht bekannt [34].

 

Bild 4: Ausschnitt aus einem Luftbild Bleckede (1302)2730 Hersteller Hansa Luftbild G.m.b.H. Abt. Berlin Aufgen. Mai 1938, Quelle: B-ARCH 196-02730

 

Wie im Bild 4, Luftbild vom Mai 1938, belegt, war die Tank-Gruppe III zu diesem Zeitpunkt nahezu fertig gestellt. Trotz der geringen Auflösung des Bildes sind auf dem Dach der Tanks Lüftungsöffnungen zu erkennen. Diese Lüftungsöffnungen wurden, nachdem die Tanks mit Erde überdeckt waren, als einfache Lüftungsrohre aus dem Boden geführt.

 

Bild 5: Lüftungsrohr über einem Öltank in Bleckede, Aufnahmedatum unbekannt. Quelle: NARA, RG38, File A9-16, (70) HN, 924.

 

Bild 6: Tank-Gruppe III, brit. Luftbild 29. Oktober 1944

 

Bild 6 wurde am 29 Oktober 1944 aufgenommen. (Britische Luftaufklärung) Obwohl die Tank-Gruppe mit sand überdeckt wurde und bereits Bäume zur Tarnung gepflanzt waren sind Radien der Tankbunker deutlich abgebildet. Die Bilder 6 und 7 sind hier, gegenüber dem Bild im Kopf der Seite, um 90° gedreht dargestellt. Bei der damals schon bestehenden Fotoqualität erübrigt sich die Frage nach der Qualität der Tarnung der Anlage im Wald bei Bleckede.

Nach der Sprengung der Tank-Gruppe 1948 erfolgte die Entfestigung und Enttrümmerung dieser Behälter ab Juni 1949 durch das Ingenieurbüro Christian Schmidt, Bleckede, wobei die Bergung der Granitsäulen im Vordergrund stand. Eine abschließende Trümmerbeseitigung mit nachfolgender Verfüllung wurde 1960 durch die Fa. Höltge, Lüneburg, durchgeführt.

 

Bild 7: Ehemalige Tank-Gruppe III, März 1960, Löschwasser-Zisterne (weisser Pfeil), Blickrichtung der nachfolgenden Panoramaaufnahme (blauer Pfeil), Bildquelle: Fa. Hansa Luftbild GmbH, 2/498.

 

Auf dem Bild 5 vom März 1960 sind die Tanks demontiert, die Bunker gesprengt und planiert. Zurück blieben große Trichter im mittlerweile hohen Kiefernwald (Bild 6).
Neben der Gruppe III befand sich eine Zisterne für Löschwasser (weißer Pfeil). Neben der Zisterne befand sich hier ein Verteilerschacht für die Ölleitung zur Tank-Gruppe VI.

Der blaue Pfeil im Bild 5  gibt die Blickrichtung in der nachfolgenden Panoramaaufnahme an.

 

Bild 8: 180° Panoramabild von 2004 über dem ehemaligen Tank Nr. 13, Foto Bendler.

 

Seit 2018 ist das Gelände um die ehemalige Tank-Gruppe III herum großflächig eingezäunt worden. Hintergrund dieser Baumaßnahme war die Sicherung und Abgrenzung von zwei Übungsplätzen der Bundespolizeiakademie und der Zollhundeschule.

 

 

Bild 9: Zaun um die Tank-Gruppe III, Aufnahme H. Bendler 2022.

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